Sultanat von Shihr und Mukalla

Das Sultanat von Schihr und Mukalla (arabisch سلطنة الشحر والمكلاا, DMG Salṭanat aš-Šiḥr wa-l-Mukallā; benannt nach den Städten asch-Schihr und al-Mukalla) bestand seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Eingliederung in die Demokratische Volksrepublik Jemen 1967 in der südarabischen Region Hadramaut. Nach dem herrschenden Klan, der Al-Quʿaiti-Familie wurde es auch als Quʿaiti-Sultanat (السلطنة القعيطية, DMG as-Salṭana al-quʿayṭiyya) bezeichnet. Eine andere Bezeichnung war Sultanat Hadramaut.[1]

1888 bis 1967 stand es unter britischem Protektorat.[2]

Eine genaue Demarkierung der Grenzen des fast zu 90 % aus Wüste bestehenden Landes mit seinen etwa 77.000 km² fand nie statt. Abseits der Küste bestehen wichtigere dauerhafte Siedlungen nur im Wadi Hadramaut und seinen Nebentälern. Die Bevölkerung im wasserarmen Binnenland war extrem arm, Raubzüge nomadisierender Stämme und Kleinkriege einzelner Dörfer waren bis 1937 häufig. Schwierige geographische Bedingungen im Bergland (Jōl, ⌀ 1000–1500 m) mit steilen Felswänden erlaubten den Stämmen vor Beginn des Luftverkehrs im Binnenland eine gewisse Unabhängigkeit.

Eine Erforschung der Region durch die Europäer fand erst ab den 1930er Jahren statt. Führend waren dabei Kolonialbeamten, wie das britische Ehepaar Doreen und Harold Ingrams oder der Niederländer Daniël van der Meulen. Die Einwohnerzahl betrug 1949 etwa 190.000, die 2¾ Mio. Rs. Steuern zahlten.[3]

  1. Paul Schmitz: Politiker und Propheten am Roten Meer. Goldmann, Leipzig 1939, S. 169; sowie Gerhard Heck, Manfred Wöbcke: Arabische Halbinsel. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2007, ISBN 978-3-7701-7643-4, S. 195.
  2. Ahmed Ibrahim Abushouk, Hassan Ahmed Ibrahim (Hrsg.): The Hadhrami diaspora in Southeast Asia. Identity maintenance or assimilation? (=Social, economic, and political studies of the Middle East and Asia, Band 107) Brill, Leiden 2009, ISBN 978-90-04-17231-9, S. 70 und 107.
  3. Notes on the Kathiri State of Hadhramaut. In: Middle East Journal 7 (1953), Nr. 4, S. 502.

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